Wie jedes Jahr besuchte die 9. Klassenstufe des Gymnasiums am Mittwoch, den 12.03., die Erinnerungs- und Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Struthof-Natzweiler im Elsass. Nach einer anderthalbstündigen Fahrt war der erste Eindruck des Lagers am Berghang von Kälte, Nebelschwaden und Regen geprägt. Eine Wetterlage, die eine Exkursion normalerweise eher abwertet, sorgte hier für ein besseres Verständnis der harten und unmenschlichen Lebensumstände der ehemaligen Lagerinsassen. Eingeteilt in ihre Klassengruppen und begleitet von acht Lehrkräften (Frau Breitsprecher, Frau Ganter, Frau Özdagci, Herr Frisch, Herr Hensle, Frau Regenscheit, Frau Fritz und Herr Möllney) präsentierten die Schüler:innen an verschiedenen Punkten im Lager in kurzen Vorträgen die alltäglichen Grausamkeiten des Lagerlebens, zu denen Schikane, willkürliche Hinrichtungen, Hunger, Krankheit und Erschöpfung gehörten. Im Anschluss bot die Museumsbaracke mit einer interessanten Ausstellung eine Möglichkeit, sich etwas aufzuwärmen, bevor es nach einer Mittagspause nach kurzem Waldspaziergang zur Gaskammer im ehemaligen Struthof ging. Die Besichtigung des Ortes, an dem 86 Jüd:innen erst Opfer medizinischer Experimente wurden und anschließend vergast wurden, bildete den Abschluss der Exkursion und führt einem die Wichtigkeit einer ausgeprägten Erinnerungskultur nochmals deutlich vor Augen. Gefüttert mit vielen Eindrücken, Emotionen und teilweise schweren Beinen wurde die Rückfahrt angetreten.
Text & Fotos: Patrick Möllney